Sich erinnern, Kerzen anzünden und kondolieren: Auch für diejenigen, die nicht auf dem Friedhof dabei sein können.
Verstorbene möglichst liebevoll zu bestatten: Das bleibt unter den Bedingungen von Corona eine Herausforderung. Nach wie vor sind die Teilnehmerzahlen auf dem Friedhof beschränkt und viele Angehörige sehen bewusst von einer Reise ab. So bleibt die Frage aktuell: Was können wir für diejenigen tun, die unter normalen Umständen bei der Beisetzung dabei wären, jetzt aber zuhause bleiben müssen? Seit Mitte März ist gedenkenswert.de online, ein Angebot der Evangelischen Kirche in Bayern. Hier ist es möglich:
- Erinnerungsseiten anzulegen, auf denen durch Fotos und Texte Verstobene und ihre Lebensgeschichte gewürdigt werden
- virtuelle Kerzen anzuzünden und Verstorbenen einen Bibelvers oder guten Gedanken zu widmen
- Angehörigen Kondolenz zu bekunden und eigene Erinnerungen zu teilen
- Pfarrer/innen können die am Grab gehaltene Ansprache online stellen
Die Seite gedenkenswert.de hilft Angehörigen zu erleben, dass die Trauergemeinde größer ist, als der Corona-bedingt reduzierte Teilnehmerkreis auf dem Friedhof. Nachbarn und Kollegen, die nicht kommen durften, können jetzt zumindest online Abschied nehmen und den verstorbenen Menschen würdigen und Beileid bekunden. Pfarrer/innen können unter gedenkenswert@elkb.de einen „Experten-Zugang“ zu beantragen und dann den redaktionellen Teil der Seite durch eigene Beiträge bereichern. Wer eine Musterhompage von „Vernetzte Kirche“ hat, kann die eigenen Erinnerungsseiten auf diese übernehmen, d.h. die eigene Kirchengemeinde teilhaben lassen.
Wir erleben im Augenblick, wie die Abschiedskultur zunehmend hybrid wird: „Social Media“ ist für immer mehr Menschen Teil des sozialen Netzwerks, das Trauernde so dringend benötigen. So hoffen wir, mit unserem Angebot die Arbeit der Gemeindepfarrer/innen vor Ort mit einer zeitgemäßen zusätzlichen Möglichkeit zu unterstützen.