Wie funktioniert eigentlich Surfen?

Das Internet ist eine tolle Sache und nicht mehr wegzudenken. Die Nutzung und Bedienung ist für viele Leute schon ganz natürlich. Was hinter den Kulissen beim Aufruf einer Website passiert, ist allerdings vielen unbekannt. Spätestens mit der ersten eigenen Website braucht es dann ein paar neue Vokabeln.

Dieser kurze Beitrag soll zeigen, was passiert, wenn man eine Website ansurft und wie die Dinge fachmännisch oder -fraulich heißen.

Kurz gesagt

Wenn ich in meinem Browser eine URL eingebe, dann werde ich automatisch zu dem Server geleitet, auf dem die Website liegt. Dies gelingt, weil jeder Server eine eindeutige IP-Adresse hat und jede Domain eindeutig mit einer IP-Adresse verknüpft ist. Wer z.B. mit seiner Kirchengemeinde zu Vernetzte Kirche umzieht und bereits eine Domain hat, der muss dann beim Provider den so genannten DNS-Eintrag veranlassen, damit die Adresse dann den Server mit der neuen Website ansteuert. Wer das komplette Hosting von uns machen lässt, der braucht sich darum nicht zu kümmern.

So oder ungefähr so ist der Sachverhalt rasch erklärt. Die Fragezeichen sind im Preis inkludiert. Deswegen wird der Kauderwelsch nun mal aufgedröselt:

Wörterbuch

  • Browser: Das Programm, mit dem man im Internet surft. Auf Windows meist der Internet Explorer oder Firefox, Chrome oder Opera. Auf Apple meist Safari oder Firefox. Im Browser gibt es eine Adresszeile, um direkt einen Inhalt aufzurufen. Die meisten Browser haben darüberhinaus noch ein Suchfeld, bei dem ich nicht nur URLs, sondern einfache Suchbegriffe eingeben kann. Die Suchmaschine macht dann Vorschläge, auf welcher Website der passendste Inhalt zu finden ist.
  • URL/Domain: URL ist eine Abkürzung für den Website-Namen. Dieser Website-Name, oder eben die so genannte Domain, muss im Browser eingegeben. Das Internet ermittelt in Wimpernschlag-Geschwindigkeit, auf welchem Server diese Domain "wohnt". Um diesen Beitrag zu lesen, haben Sie die URL www.netzmarginalie.de eingegeben, oder aber eine Suchmaschine oder ein Lesetipp hat ihnen diesen Schritt abgenommen.
  • Server: Ein Server ist nichts anderes als ein Computer, der ins Internet eingebunden ist. Jeder Server hat eine eindeutige IP-Adresse, damit er gefunden werden kann. Auf dem Server liegen eine oder mehrere Webseiten. Die URL braucht es also, um den richtigen Server zu finden und damit der Server weiß, welche "Schublade" er nun für Leserin und Leser öffnen soll.
  • IP-Adresse/DNS-Eintrag: Jeder Server hat eine eindeutige Adresse. Da diese Adresse aus einer 12-stelligen Zahl besteht, ist das eher mühsam für die Benutzung. Außerdem hat ein Server wahrscheinlich mehr als eine Seite auf der Platte. Deswegen gibt es die URLs oder Internetadressen. Wenn ich Besitzer einer Domain bin, dann muss ich also meiner "sprechenden" Adresse wie www.vernetzte-kirche.de noch die IP-Adresse des Servers zuweisen, damit ich auf dem richtigen Server lande. Der Server verwaltet dann die auf ihm befindlichen Webseiten und interpretiert die URL blitzschnell, so dass sich die richtige Seite öffnet.
  • Hosting/Provider: Da das Betreiben eines Servers eine aufwändige Geschichte ist, machen die wenigsten Webseiten-Inhaber dies selbst. Ein Server sollte möglichst keine Ausfallzeiten haben und sich für den Fall des Falles in möglichst kurzen Intervallen gesichert/gebackupt haben, damit kein Inhalt verloren geht. Dann sollte ein Server auch einen hohen Besucheransturm gut verkraften und immer schnell reagieren. Dazu braucht es Leistung, Wartung und eine gute Datenleitung. Alles, was nötig ist, um eine Website im Internet anbieten zu können, nennt man Hosting. Da für das Hosting eben ein gutes Sicherheitssystem und Leistung satt von nöten ist, überlässt man dies Experten. Diese Firmen heißen Provider und bieten einem für kleines Geld ein Paket an, um eine Webseite auf dem Server zu betreiben.

Ich hoffe, mit diesen Erläuterungen ist der "kurz gesagt"-Text von oben nun besser verständlich und der Blick hinter die Internet-Kulissen ist gelungen.

Für mich ist immer wieder faszinierend, wie schnell das Internet-Surfen inzwischen funktioniert. Eine Seite aus Kuala-Lumpur ist in Bruchteilen einer Sekunde aufgebaut, obwohl dazu erstmal der richtige Server angesteuert werden muss, der auf der anderen Seite der Welt stehen kann. Der findet dann noch die richtige Schublade für mich und die Infos sind da, bevor ich "Donaudampfschifffahrtskapitänsmützenhalter" sagen kann. Bits und Bytes rauschen dafür ein paar mal um die Welt, unter dem Meer durch, und das in Bruchteilen von Sekunden. Sagenhaft!



Johannes Keller

Johannes Keller ist Pfarrer und war von Januar 2012 bis Februar 2015 für Vernetzte Kirche tätig, bevor er sich wieder der Gemeindearbeit zuwendete. In der Abteilung beschäftigte er sich mit den Musterwebsites, Evangelische Termine, e-wie-evangelisch und Social Media. Hier im Blog schrieb er zu den allgemeineren Themen des Computeralltages.